Es geht um alles

Nicht nur in Armenien ist er „King Arthur“, auch in Deutschland ist er ein hoch angesehener Sportler. Am 23. September 2006, sein legendärer Kampf gegen Edison Miranda in Wetzlar. Mit doppelt gebrochenen Kiefer gewann der stark blutende Boxer gegen den Kolumbianer. Für Abraham der Anfang einer steilen Karriere. Und hier beginnt der Film „Es geht um alles„.

Es geht um Alles
Dauer: 94 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Nina Pourlak
Produzenten: Nina Pourlak, Karsten Aurich, Sebastian Lempe
Hauptdarsteller: Arthur Abraham, Ulli Wegner
Nebendarsteller: Gagik Zarukjan, Marco Huck, Wilfried Sauerland
Studio: Indigo
Sprachen: Deutsch

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Er erzählt über die Zusammenarbeit mit seinem Trainer Ulli Wegner, dem „General“, der seinen Schützling mit eiserner Disziplin wieder für den Boxkampf fit macht. Wegner versucht aus seinem Abraham eine Persönlichkeit zu machen, dabei kann es schon einmal zu Auseinandersetzungen kommen. „Es Geht Um Alles“ zeigt aber auch private Einblicke der Stars des deutschen Boxsports.

Besetzung, Regie und Drehorte

Es Geht Um Alles“ ist der erste Dokumentarfilm der iranisch-deutschen Autorin und Regisseurin Nina Pourlak, mit dem sie erstmalig in der deutschen Filmbranche Aufmerksamkeit erregte. Mit dem Drama „Für immer“, der an den Grenzlandfilmtagen in Selb ausgezeichnet wurde, erlangte sie auch internationale Popularität. Das Produktionsteam bestand neben Pourlak, aus Karsten Aurich und Sebastian Lempe, der auch die Kameraführung innehatte. Den Soundtrack schrieb der deutsche Gitarrist und Filmmusiker Jakob Ilja.

Protagonist in der Dokumentation ist zum einen Arthur Abraham, ein deutscher Profisportler mit armenischen Wurzeln. Zum anderen Ulli Wegner, ein Amateurboxer und später der bekannteste Trainer im deutschen Boxsport. 2019 begab sich Wegner mit 77 Jahren in den Ruhestand. Des Weiteren zu sehen, Oligarch Gagik Zarukjan, Marco Huck, Wilfried Sauerland und Sdunek. Gedreht wurde neben Berlin in Jerewan, Armenien und in Stettin. In den deutschen Kinos erschien die Dokumentation am 15. Mai 2008, mit einer Lauflänge von 94 Minuten und einer FSK von 12 Jahren.

Handlung & Inhalt vom Film „Es geht um alles“

Arthur Abraham, „King Arthur“, alias Awetik Abrahamjans ist für alle Boxbegeisterte ein Innbegriff im deutschen Boxsport. Auf seinen Namen kann er stolz sein. Erlangte er doch in 49 Kämpfen nur fünf Niederlagen. Der aus Jerewan stammende Abraham begann seine Karriere in Bamberg. Später bewarb er sich als Sparring Partner für Sven Ottke im Boxstall Sauerland und wurde prompt übernommen.

Cheftrainer Ulli Wegner, erkannte sein Potential und kein anderer als er bereitete ihn auf seine Wettkämpfe vor. Und beider Traum ging in Erfüllung, 2005 gewann er gegen Kingsley Ikeke den Weltmeistertitel des IBF im Mittelschwergewicht. In der Dokumentation lebt der Profisportler in Berlin-Charlottenburg mit seinen Hasen Mike Tyson, Abrahams Boxidol.

Mit Wegner selbst verbindet ihn eine besondere Beziehung. Er ist für ihn Vaterfigur, Mentor und Freund zugleich. Auch wenn Ulli Wegner eine Freundschaft zwischen ihm und Abraham verneint. Denn in seinen Augen ist das als Trainer und Schüler nicht möglich. Und doch weiß Abraham sehr vieles über ihn, was auf eine tiefere Bindung schließen lässt. Er schätzt die Art Wegners im Training, die impulsiv, streng oder auch nett sein kann.

Und ist es nicht normal, dass es bei Freunden auch mal Zoff geben kann und sie froh sind, wenn sie sich drei oder vier Tage nicht sehen? Nun, wie auch immer Ulli Wegner, jedenfalls seiner Aussage nach, trennt Beruf und Privat. Schon seltsam, dass sie am Schluss des Filmes in Cowboykostümen zu sehen sind. Denn wie Abraham verrät, ist Wegner John Wayne-Fan.

Der Film startet mit der Szene, als Abraham mit doppelten Kieferbruch, bei dem viel Blut floss, gegen Miranda einen eigentlich verlorenen Fight, wider Erwarten gewinnen konnte. Er zeigt den harten Neuanfang nach der Operation, um wieder im Boxsport bestehen zu können. Die Zeit drängt, denn neue Kämpfe stehen an. Dabei kann die Regisseurin Nina Pourlak in ihren Bildern zeigen, welcher Ehrgeiz und hartes Training dazu gehören um dieses Ziel zu erreichen.

Gekonnt kann sie auch den Kontrast zwischen Abraham und Wegner wiedergeben. Während Abraham ein großes, vielleicht nicht erreichbares Ziel vor Augen hat, ist es Wegner, der es mit seiner Berufserfahrung ermöglichen könnte. Und trotz der Unterschiedlichkeiten, manchen Konflikten und harschen Kritiken, in der Abraham Wegner immer freundlich begegnet, erkennt der Zuschauer eine ehrliche Zuneigung zwischen den beiden Männern.

„Es Geht Um Alles“, ein wunderbares Portrait über zwei Legenden im Boxsport.

Fazit & Kritiken zum Film „Es geht um alles“

In der Dokumentation „Es geht um alles“ zeigt Nina Pourlak zum einen den harten Trainingsalltag von Arthur Abraham und Ulli Wegner, zum anderen gibt sie aber auch private Einblicke. Und sie zeigt auch patriotische Szenen im Film. Beispielsweise bei einem Staatsbesuch in Jerewan, als Abraham in seinem Hotelbett liegt und mit zwei Handys für den armenischen Beitrag beim Eurovision Song Contest votet. Oder Ulrich Wegner, der stolz ist Ehrenbürger von Penkun, seiner Heimatstadt zu sein. Schon als kleiner Junge hatte er davon geträumt, einmal auf einen Podest zu stehen.

„Es Geht Um Alles“ erhielt mittelmäßige Rezessionen. Kritiker beschrieben die Dokumentation, als eine spannungsarme Sportreportage ohne jegliche Handlung, andere als einen umstrittenen Sport, der neue Ebenen über Integration und Freundschaft zu Tage bringt.

Die Zuschauer selbst bezeichnen die Dokumentation, als sehr interessant, in denen ihnen realitätsnah die Härte des Trainings vermittelt wird. Lobend erwähnen sie auch die menschlichen Sequenzen, in denen Ulli Wegner und Arthur Abraham miteinander umgehen.

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